Der Panther (Im Jardin des Plantes, Paris)
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht, ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte, in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille sich lautlos auf - dann geht ein Bild hinein. Geht durch der Glieder angespannte Stille - und hört im Herzen auf zu sein. Rainer Maria Rilke _______________________________________________________ ... wie wir uns nach vorne träumen und die Gegenwart nicht schaffen Wolf Biermann | was du tust ist aussichtslos. gut. du hast es begriffen. gib es zu. aber finde dich nicht damit ab. mann mit dem stein. niemand dankt dir.
kreidestriche - der regen leckt sie gelangweilt auf - markieren den tod.
freu dich nicht zu früh. das aussichtslose ist keine karriere. mit eigener tragik duzen sich wechselbälge, vogelscheuchen, auguren.
schweig sprich mit der sonne ein wort während der stein rollt aber lab dich an deiner ohnmacht nicht sondern vermehre um einen zentner den zorn in der welt um ein gramm
es herrscht ein mangel an männern das aussichtslose tuend stumm. ausraufend wie gras die hoffnung. ihr gelächter die zukunft rollend rollend ihren zorn auf die berge Hans Magnus Enzensberger |